Beruflicher Wiedereinstieg nach Depression

von | 16. Okt 2024

Vielleicht fragst du dich, was das genau ist, wie man dazu kommt und warum es für Vreni ein großer Schritt auf dem Weg zurück zu einem stabilen Alltag war. Keine Sorge, wir nehmen dich Schritt für Schritt mit auf diese Reise.

Vreni sitzt auf einer Stiege und schaut entschlossen in die Kamera.

Was ist ein Berufstraining eigentlich?

 

Berufstraining ist ein Programm, das Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Gründe längere Zeit aus dem Berufsleben ausgeschieden sind, hilft, wieder in den Arbeitsalltag zurückzufinden. Es bietet die Möglichkeit, berufliche Fähigkeiten aufzufrischen, sich an Belastungen zu gewöhnen und wieder in die Routine eines Arbeitsalltags hineinzufinden. Dabei gibt es Unterstützung durch Arbeits-Psychologen, Praktika, Workshops und verschiedene Tätigkeiten, die darauf abzielen, die eigenen Fähigkeiten zu stärken und weiterzuentwickeln.

In Österreich gibt es hierfür Organisationen pro mente Kärnten gmbh, die solche Programme anbieten. Vreni hatte das Glück, über die Pensionsversicherungsanstalt (PVA) den Weg ins Berufstraining zu finden. Nach ihrer Reha stand die Frage im Raum: Wie geht es weiter? Arbeiten war für sie damals unvorstellbar, da sie nach wie vor stark erschöpft war und ihre Energie schnell aufgebraucht war.

Der Start ins Berufsstraining

Eine der Herausforderungen, die Vreni anfangs meistern wollte, war der Kantinendienst. Sie dachte, es wäre eine nette Möglichkeit, sich einzubringen und etwas Neues auszuprobieren. Doch schon nach den ersten Tagen merkte sie, dass es zu früh war. Die körperliche und geistige Anstrengung überforderte sie, und es kam zu einem Rückschritt. „Ich war plötzlich wieder völlig erschöpft und musste eine Woche lang komplett pausieren,“ erinnert sie sich.

Solche Rückschläge sind natürlich frustrierend, aber das Wichtigste ist, dass Vreni daraus gelernt hat, ihre Grenzen besser zu erkennen und sich nicht zu überfordern. „Früher habe ich immer 120% gegeben, jetzt habe ich gelernt, dass manchmal 80% auch genug sind,“ sagt sie heute mit einem Lächeln.

Unterstützung durch psychologische Betreuung

Was das Berufstraining besonders wertvoll macht, ist die umfassende psychologische Betreuung. Vreni hatte jederzeit die Möglichkeit, mit einem Team von Betreuern über ihre Fortschritte, Herausforderungen und Gefühle zu sprechen. Das half ihr nicht nur, ihre Situation besser zu verstehen, sondern gab ihr auch die nötige Unterstützung, um weiterzumachen. „Es ist ein großer Unterschied, ob man einfach wieder in einen Job zurückgeschubst wird oder ob man Schritt für Schritt begleitet wird,“ erklärt sie.

Die Möglichkeit, bei Überforderung eine Pause einzulegen und sich zurückzuziehen, war ebenfalls ein wichtiger Aspekt. Es gibt spezielle Entspannungsräume, in die man sich zurückziehen kann, wenn es zu viel wird – eine kleine, aber bedeutende Unterstützung, die in einem typischen Arbeitsumfeld oft fehlt.

Wieder lernen Grenzen zu setzen

Das Berufstraining hat Vreni nicht nur dabei geholfen, wieder eine tägliche Routine zu finden, sondern sie auch gelehrt, ihre Ressourcen besser einzuteilen. Ein wichtiger Teil des Programms ist es, zu lernen, wann es Zeit ist, „Nein“ zu sagen – und das nicht als Schwäche, sondern als Stärke zu sehen. „Manchmal ist es einfach wichtig, die eigenen Bedürfnisse an erste Stelle zu setzen und zu erkennen, dass ein Nein zu anderen ein Ja zu mir selbst ist,“ erklärt sie.

Und dann gibt es natürlich auch die kleinen Erfolge, die gefeiert werden wollen! Sei es, dass Vreni sich fit genug fühlte, um eine Runde Tischtennis zu spielen, oder dass sie den Weg zur Arbeit problemlos zu Fuß schaffte – all diese kleinen Schritte bedeuten unglaublich viel.

Entwicklung nach einem Jahr

Ein Jahr Berufstraining liegt nun hinter Vreni. Es war nicht immer einfach, aber es war der richtige Weg. Stück für Stück konnte sie ihre Belastbarkeit steigern und fand mehr und mehr zurück in den Alltag. Dabei gab es natürlich auch Rückschläge, aber heute kann sie stolz sagen: Es geht aufwärts! 

„Ich habe gelernt, auf meinen Körper zu hören und meine Energie gezielt einzusetzen. Ich weiß, dass ich noch nicht da bin, wo ich mal war, aber ich weiß auch, dass ich weiterkomme,“ sagt sie optimistisch. Für Vreni war das Berufstraining eine Art Neustart – mit vielen Herausforderungen, aber auch vielen neuen Perspektiven.

Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Artikel einen kleinen Einblick in das Thema Berufstraining geben konnten und wie es Menschen helfen kann, die nach gesundheitlichen Problemen wieder ins Arbeitsleben finden wollen. „Es ist eine unglaubliche Unterstützung, die vielen gar nicht bekannt ist,“ sagt Babsi abschließend. „Wir sind dankbar, dass es solche Programme gibt, die Menschen nicht einfach ihrem Schicksal überlassen, sondern ihnen helfen, wieder auf die Beine zu kommen.“

Hast Du Fragen und möchtest mehr erfahren?

Dann schreib uns gerne auf Instagram oder hinterlasse einen Kommentar! Wir freuen uns über den Austausch und sind offen für alle Fragen. Vrenis Geschichte ist nur eine von vielen, und vielleicht hat dir dieser Artikel geholfen, mehr über Möglichkeiten wie das Berufstraining zu erfahren.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, unsere Geschichte zu lesen.

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